Liebe Freunde des Runden Leders,
Nachdem wir jeden Mittwoch auf einer historischen Fußballstätte unserer Leidenschaft nachgehen, habe ich mir die Mühe gemacht, ein paar Taten, Fakten & Anekdoten zu sammeln.
Der Wiener Athletiksport Club (WAC) wurde 1896 gegründet. Wiener Schwimmer hatten voller Euphorie von ihren Erfahrungen bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, die bekanntlich 1896 in Athen stattgefunden haben, erzählt. Dies war die Initialzündung für die Gründung des WAC.
Bei der Suche nach einem passenden Ort für den Verein bot sich der Prater an, weil er zentral für alle am besten erreichbar war. Der Prater war damals im Eigentum des Kaisers. Eines der Gründungsmitglieder des WAC hatte einen Freund im Obersthofmeisteramt. Schon bald hatten die Sportsfreunde einen Pachtvertrag.
Was lernen wir daraus? Schon damals waren Beziehungen wichtig. Heute heißt es ja neudeutsch „soziales Netzwerk“.
Am. 14. Oktober 1897 wurde die Sektion Fußball gegründet. Der WAC war somit neben der Vienna (1894) einer der ersten Fußball-Klubs von Österreich.
Bis in die 60iger Jahre war der WAC einer der erfolgreichsten Fußballmannschaften Österreichs, 1915 wurden der WAC zum ersten und einzigen Mal österreichischer Meister.
Vier Spieler vom WAC (Rudi Hiden, Georg "Schurl" Braun, Karl Sesta und "Wudi" Müller) waren auch Mitglied des „österreichischen Wunderteams“, die 1932 auch den Europapokal der Fußball-Nationalmannschaften gewannen. Es war das legendäre Team um Matthias Sindelar und Verbandskapitän Hugo Meisl. Sie blieben von 1931 bis 1933 14 Spiele in Folge ungeschlagen. Die deutsche Nationalmannschaft wurde etwa in Berlin 6:0 besiegt.
Der für mich interessante WAC-Spieler dieser Zeit war Tormann Rudi Hiden. Vom GAK nach Wien bekommen, bekam er in den ersten Partien zwei haltbare Treffer. Darauf hat Mannschafskollege Karl Sesta gemeint: „So a Türl kann a nur a Steirer kriegen“. Daher also der Begriff „Steirertor“, entstanden auf „unserem Platz“. Trotz dieser beiden Patzer war er einer der weltweit besten Tormänner seiner Zeit. 1933 gewannen das österreichische Nationalteam 4:0 in Paris gegen Frankreich, Torhüter Hiden wurde von „Racing Club de Paris“ engagiert. Hiden spielte 10 Jahre in Frankreich, sein Leben nach dem aktiven Fussball war weniger erfolgreich, er scheiterte als Trainer und Unternehmer. Völlig verarmt verdiente er sich sein Geld als Elferkiller beim Publikumsschießen im Zirkus. 1973 starb er als Sozialfall in Wien. Bruno Kreisky sorgte für die Bezahlung des Begräbnis, seine französische Frau bekam eine Ehrenpension.
Der letzte große Erfolg vom WAC stammt aus dem Jahr 1959, Rapid wurde im Pokalfinale 2:0 besiegt. Ernst Kaltenbrunner schoss das Siegestor.
In den 60iger Jahren wurde eine Spielgemeinschaft mit dem FK Austria Wien geschlossen, später gab es die Fusion. Der Name Austria/WAC Wien währte aber nur kurz.
Die Mannschaft vom WAC wurde zwar reaktiviert, seit 2002 nimmt der Wiener AC aber an keiner Meisterschaft mehr teil.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_AC
http://www.wac.at/
So weit, so gut. Ich würde sagen, dass ist eine „spannende Geschichte“. Wir spielen auf historischem Boden, wo es schon 30.000 und mehr Zuschauer gab.
Und wir haben die Ehre, diese Tradition mit vergleichsweise „sehr bescheidenen Mitteln“ fortzusetzen.
Einzig mit der Leidenschaft und mit der Freunde am Spiel können wir vielleicht mithalten.
Na dann,
keep on kicking,
auf ein schönes Spiel,
Michael Winkler
(iv.)
Die Geschichte vom WAC
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